Energiesteuerung ist eine der zentralen Führungsmerkmale unter Hunden. In vielen Videos kann man sehen, wie Hunde untereinander ihre Energie steuern und das ist auch gut so. Wenn das Energielevel unter Hunden zu hoch wird, ist es besser, diese Energie auch wieder nach unten zu regulieren. Zuviel Stress bzw. Energie kann durchaus negative Konsequenzen haben. Energiesteuerung lernen die Hunde schon im Welpenalter durch ihre Mutter. Wenn es im Rudel zu wild wird, greift die Mutter korrigierend ein. Die Welpen lernen Energiesteuerung untereinander, meistens im Spiel, wie so vieles auf der spielerischen Ebene erlernt wird. Aufgrund dieser Tatsachen, dass Hunde spielerisch lernen (das machen Menschenkinder übrigens auch) machen wir uns diese Verhaltensmuster zu Nutze und steigen selbst ein in die Welt des Spiels und schaffen Bindung und Vertrauen.
Wir arbeiten über das Spielen an unserer gemeinsamen Energieregulation, ganz entspannt und ohne Stress. So ähnlich wie wir einen Dimmer nutzen können, um die Helligkeit einer Glühlampe zu regulieren, so nutzen wir das Spiel, um die Energie unserer Hunde zu beeinflussen und so kommen wir zu Spaß und Freude am gemeinsamen Trainieren und Üben miteinander.
Spielen hilft uns dabei auf typische Merkmale unserer Hunde näher eingehen zu können, ohne die Hunde zu überfordern. Dem aufgeregten Hund bieten wir Spiele an, bei denen er gut zur Ruhe kommen kann. Für dem introvertierten, sensiblen Hund halten wir Spiele bereit, die sein Selbstbewusstsein fördern und stärken. Dem ängstlichen Hund machen wir Mut und unterstützen ihn dabei, Dinge alleine zu meistern. Mit dem extrovertierten Hund spielen wir auf Augenhöhe und gehen spielend in die Kooperation mit ihm.
Was wir noch wissen sollten
Dass dein Hund Ruhe bewahren kann, gehört zu den wichtigsten Eigenschaften, die wir fördern sollten. Denn wenn Hunde genügend Ruhe haben, kommt es weniger zu unangemessenen Verhaltensweisen. Natürlich ist hier jeder Hund individuell zu sehen, der eine ist rein vom Typus her ruhiger oder auch nicht. Auch die Rasse und, für was diese mal ursprünglich gezüchtet wurde, spielt beim Thema Ruhe eine große Rolle. Jeder Hund hat diesbezüglich einen anders großen Vorratsbehälter für die Selbstregulation, der eine Hund vielleicht einen 10 Liter Behälter, der andere Hund eventuell nur einen fingerhutgroßen. Die Größe des Behälters kann sich im Laufe der Zeit aber auch verändern. Mit jeder Situation, die unsere Hunde verarbeiten müssen, füllen oder leeren wir diesen Behälter. Das Futter am Morgen, Spiele als Ausgleich und die Ruhephasen beispielsweise füllen den Behälter auf. Das Verlassen des Hauses zum Spaziergang, der Besuch der zum Kaffee trinken kommt, der Postbote der die Briefe einwirft, der Artgenosse auf der Hundespielwiese, der Erzfeind, der um die Ecke wohnt, andere Tiere im Haus, die Frau mit Rollator usw. Leeren den Behälter. Alle dies Erlebnisse können den Behälter voll werden lassen und diesen aber auch zum Überlaufen bringen. Das kann sich durch bellen, knurren, übermäßiges schnüffeln, rumalbern etc. zeigen. Oft werden diese Anzeichen von Stress nicht erkannt. Es ist wichtig den Zustand des Behälters zu erkennen, um dann dem Hund die Unterstützung zu geben, die er braucht. Mit dem Hund Spielen hilft und schult uns unsere Hunde besser lesen und verstehen zu können.
Erfahre mehr über die Hintergründe zum Spielen mit Hund und welches Spiel für was gut sein darf. Erfahre mehr über die Wichtigkeit von Ruhe für deinen Hund und wie du spielerisch deinem Hund Ruhe beibringen kannst. Erfahre mehr darüber, wie deine Art zu spielen die Aufmerksamkeit deines Hundes erhöht und die auch für den Ausbildungsbereich dienlich sein kann.
In unserer Spiele-Challenge lernst du viele unterschiedliche Möglichkeiten kennen, wie du mit deinem Hund richtig spielst und ihr beide viel Freude haben werden. Weitere Infos findest du hier
ÜBER DEN AUTOR
Kati Müller und Tine Sehnert
Kati ist am 25.01.1973 geboren und Hundetrainerin der hundeTEAMschule, Züchterin, Ernährungsberaterin für Hunde, Krankenschwester, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern. Seit ihrer Kindheit ist Hund DAS Thema für sie. Seid 2005 ist sie eng mit der hundeTEAMschule und Anita Balser verbunden. Ihre Stärke liegt in der individuellen Betreuung von Mensch und Hund.
Tine ist am 09.09.1967 geboren und Hundetrainerin der hundeTEAMschule und sportbegeisterte Mutter einer erwachsenen Tochter. Hunde, insbesondere die Liebe zum Deutschen Schäferhund, begleiten sie seit ihrer Jugend. Christine Sehnert ist Trainerin aus Leidenschaft mit einer großen Portion Humor. In der engen Zusammenarbeit mit Kati Müller gibt es immer etwas zu lachen und das ist bekanntlich gesund.
WEITERE BLOGARTIKEL
© hedda